Handspring Visor Deluxe

Seit anfang des Jahres ist er nun zu meinem treuen Begleiter geworden, mein Palm, oder besser gesagt, mein Handspring Visor Deluxe, in Transparent-Orange, wie man an den Bildern unten sieht (wenn man schlau genug ist, sie anzuklicken). Mittlerweile habe ich den Palm schon ordentlich gepimped, worauf ich in folgenden Posts noch weiter eingehen werde. Daß er nicht mehr die neueste Generation vertritt – die Generation TX – merkt man ihm wohl an, und auch die Specs machen das deutlich, aber auch ein BMW X5 sieht auf dem Papier viel besser aus als ein betagter Land Rover, aber wenn es darauf ankommt, wird man mit dem Land Rover auch da noch weiterkommen, wo der X5 längst im Sand steckengeblieben ist, oder sich am zu schlechten Diesel verschluckt. So ist der Visor robust und tadellos verarbeitet ohne unnötige mechanische Gimmicks, und wenn der Zire-Besitzer um einen Stromanschluß zum Akkuladen bettelt, legt man in den Visor Deluxe schadenfroh mal eben zwei frische AAA-Zellen ein.
Das Betriebssystem Palm OS erschließt sich intuitiv und ist, zumindest in meiner Version (3.1H2) sehr stabil, zwei Eigenschaften, die dem Microsoft-Pendant Windows CE und folgende nicht unbedingt zugesprochen werden. Es gibt jede Menge Software für den Palm, was wohl in nicht geringem Maße auf den klugen Schritt von Palm zurückzuführen ist, die zugehörige Entwicklungsumgebung kostenlos zur Verfügung zu stellen. Handspring verwendeten auf ihren Geräten eine leicht modifizierte Version des Betriebssystems, die zusätzlich einen umfangreicheren Taschenrechner, eine Weltzeituhr, und vor allem den besseren Terminkalender Datebk+. Diese Alternative zur Standard-Kalenderanwendung von Palm OS erschlägt einen geradezu mit Optionen, Ansichten und Funktionen, so wie es sich der Geek wünscht :) Die Software war von Pimlico Software lizenziert und lebt in ihren neueren Versionen weiter – zum Preis eines gebrauchten Visors.
Das Gehäuse des Visors macht einen robusten Eindruck, da klappert nichts wie bei Opel. Der Eingabestift ist aus Metall und wirkt unverwüstlich, die Hardbuttons sind übrigens mit einer Vertiefung in der Mitte versehen, so daß man sie gut mit dem Stift bedienen kann. Gesynct wird der Visor übrigens über Pilot-Link mit J-Pilot, die sich als funktional, stabil und datensicher erwiesen haben. Nach zwei Hard-Resets auf Grund amoklaufender Software weiß ich, daß die Backups funktionieren und mit zwei Klicks zurückgespielt sind. Mit den Alternativen zu J-Pilot, Gnome-Pilot und KPilot konnte ich mich nicht anfreunden.
Und nun zu dem, worauf Ihr alle gewartet habt: Bilder!

Visor von vorn Der Visor von vorne mit dem oben erwähnten Terminkalender.
Visor von hinten Der Visor von hinten.
Visor offen Der Visor von hinten mit offenem Batteriefach und Springboard-Slot. Man erkennt die beiden Standard-Akkus, die sich jederzeit auch durch Batterien ersetzen lassen.
Stift Der unverwüstliche Stift…
Tasten … und die oben erwähnten Tasten.

Demnächst hier im Reaktorblog: Die Emulation.

One Response to “Handspring Visor Deluxe”

  1. Ein sehr schöner und ausführlicher Bericht über den guten Handspring Visor Deluxe. Meiner (ein blaufarbenes Exemplar) hat sich leider doch nicht als ganz unverwüstlich erwiesen, aber seither lebe ich mit einem Handspring Visor Edge sehr glücklich. Der hat zwar keine AAA-Zellen, aber für eine Woche ohne Stromnetz reicht es durchaus.

    Als interessantes Handheld Device empfinde ich den Sharp Zaurus mit Tastatur und Linux. Neulich hatte ich Gelegenheit, mit einem solchen Gerät per SSH auf meinem Server nach dem Rechten zu sehen. Das Ding hat in etwa die Größe von zwei Zigarettenschachteln und bietet den vollen Funktionsumfang und Komfort von Linux (auf dem Gerät lief ein speziell für ARM und Embeded Devices angepasstes Debian). Als HDD-Ersatz kommen SD- oder MicroDrive Karten zum Einsatz, die es inzwischen bis zu 8GB groß gibt. Tastatur und Stiftbedienung funktionieren gut, es gibt Erweiterungen für LAN, WLAN, GPS,…