Ich habe die Geschwindigkeit von einigen Aktionen bei LTSP 4.2 und
LTSP Muekow bei 4 verscheidenen Clients verglichen.
Hier die Ergebnisse:
http://media.lug-marl.de/doc/LTSP-MueKow/zeitmessung-ltsp42vsMuekow.ods
http://media.lug-marl.de/doc/LTSP-MueKow/zeitmessung-ltsp42vsMuekow.html
Analyse & Interpretation
Der grösste Unterschied, ist die Zeit, die zum booten benötigt wird. Wenn die Geräte am Anfang jeder Unterrichtseinheit gebootet werden ist das ein echtes Problem. Auch ein Reboot nach einem möglichen Crash wird bei Muekow zur Geduldsprobe. Manche Lehrer lassen ihre Terminals tag & nacht non stop durchlaufen – Ich finde das nicht gut. Man sollte zumindest über eine Zeitschaltuhr dafür sorgen , dass sie z.B. zwischen 15 und 8 Uhr und am Wochenende und in den Ferien nicht unnötig Energie verbrauchen.
Fast keinen Untersiched gibt es beim Start von OpenOffice oder auch Firefox. Offenbar werden hierfür nur relativ wenige X11 roundtrips und generell wenig X11 Traffic benötigt. Dasselbe gilt für den x11perf benchmark, den ich ausgewält hatte – Er zeigt ganz deutlich die Performance der Grafikkarte bzw des verwendeten X11-Treiber-Moduls (vesa ist langsam). Ganz ander sieht das bei tuxmath und ähnlichen animierten Lernspielen oder Videos, Flash-Content aus. Hier ist LTSP 4 mit unverschlüsseltem X11 deutlich im Vorteil.
Ca. 1 Minute vom Logout bis zum LDM Anmeldefenster finde ich auch etwas heftig. Ich vermute dass hier, genau wie beim booten, die CPU des Clients mit diversen bash und python scripten belastet wird. Bei LTSP 4 hat der Client hier kaum arbeit, der X-Server muss nur das kdm/gdm darstellen, welches auf dem Server läuft. Nun könnte man vielleicht denken, dass der Server beim Muekow entlastet wird, weil ja soviel auf der CPU des Clients läuft. Das Gegenteil ist der Fall, was aber erst deutlich wird wenn 10-20 Terminals gleichzeitig verwendet werden. Dann sieht man in der top Liste des Server viele ssh Prozesse ganz oben. Server & Client werden duch ver- & entschlüsseln nicht unerheblich belastet. Vielleicht ist ipsec eine Alternative, weil dann das ver- & entschlüsseln im Kernel erledigt wird -> weniger context switches. Vielleicht bringt freeNX (http://freenx.berlios.de/ , http://www.2x.com/) eine Besserung – hier wird zwar auch mit ssh verschlüsselt, aber es werden viele Roundtrips & Traffic vermieden.
So, nun weiss ich etwas genauer wo & wieviel Muekow langsamer als LTSP 4 ist. Ich halte die Verschlüsselung des X11 Protokolls in einem Schulnetz für Overkill. Schüler finden meisst viel einfachere Wege um an Passwote zu kommen. ARP-Spoofing Attaken fallen auf: das Terminal friert ein. An einem eingefrorenen Terminal lässt sich dann auch nix sniffen. Wenn man dem Lehrer eine Worstation gibt, dann muss er auch kein potentiell unsicheres Terminal benutzen. Ich würde diese MueKow-Generation gerne überspringen und Geräte , die genug Leistung für schnelles Muekow haben, lieber als Diskless Workstations betreiben.