Archive for the ‘Ampère’ Category

Ordnung muß sein…

2006-06-23

…, und da ich das Gefühl habe, daß in nächster Zeit noch weitere Unbekannte berühmt werden wollen, diesem Thema gleich eine eigene Kategorie gewidmet. Damit die Numerierung auch stimmt, habe ich einen älteren Eintrag zur Folge 0 erklärt. Denn, wie gesagt, Ordnung muß sein. In meinem Blog tanzt kein Elektron aus der Reihe.

Wie man berühmt wird, Folge 2: Sasha Gomez

Vorhin bin ich über diesen Spiegel-Online-Artikel gestolpert, nachdem ich den entsprechenden Slashdot-Beitrag (Update) wohl übersehen hatte. Die Ereignisse weisen gewisse Parallelen zu Folge 1 auf. Frau vergißt 400 $-Smartphone im Taxi, kauft sich ein neues, loggt sich damit in ihren T-Mobile-Account ein und findet dort fremde Instant Messages und Photos, die von ihrem gestohlenen Gerät stammen. Ein Freund, Evan Guttman, kontaktiert die neue Besitzerin über ihren AOL-Namen und bekommt als Antwort so etwas wie er könne sie mal. Daraufhin stellt er die Photos auf eine Webseite und kann dank zahlreicher Hinweise die Identität der neuen Besitzerin, Sasha Gomez, feststellen. Mittlerweile hat die Polizei Sasha vorübergehend festgenommen und das Smartphone sichergestellt. Eine Zusammenfassung mit weiteren lesenswerten Details liefert die New York Times hier. Übrigens wird wohl auch Evan Guttman durch die Ereignisse berühmt, er gibt schon Interviews und hat, wie er auf seiner Webseite unter “Update #54 June 22st, 12:00 p.m” schreibt, auch einen Fernsehauftritt bei ABC.

Wie man berühmt wird, Folge 1: Amir Massoud Tofangsazan

2006-06-02

Amir Massoud Tofangsazan dürfte in diesen Tagen zu einer der bekanntesten Persönlichkeiten im WWW werden, ohne daß er dafür großartig einen Finger hätte rühren müssen. Nein, ganz im Gegenteil, alles, was er brauchte, war eine bekannte Internetauktionsseite, ein defektes Laptop, einen Käufer mit langem Atem und eine gehörige Portion Dummheit. Das Resultat: erst hat sich die Blogosphäre “seiner” Seite angenommen, dann die Presse (nochmal, und hier und hier, etc.), und jetzt wurde er sogar geslashdotted. Sogar einen eigenen Wikipedia-Artikel (der aber vielleicht wieder gelöscht wird) hat er schon und natürlich ein “eigenes” Blog. Vor etwa 32 h hatte “seine” Seite immerhin schon über 900 000 Hits, jetzt sind es bereits über 2,6 Millionen. Sein Plan ging also voll auf. Ich bin zuerst bei Titanic über einen Link dahin gestolpert, Telepolis hat einen deutschsprachigen Artikel über die Angelegenheit.
Kurzfassung der Geschichte: In Großbritannien ersteigert ein Käufer im Internet ein Laptop von Amir, das dieser nach zwei Monaten auch versendet. Die angegebene Spezifikation wird in wesentlichen Punkten nicht eingehalten, was aber nichts macht, weil das Laptop, entgegen den Angaben, sowieso defekt ist. Käufer möchte sein Geld zurück, Amir weigert sich erst, stimmt dann zu, verläßt das Land für eine Weile, Geld kommt jedenfalls keins. Käufer steckt Festplatte in anderen Rechner, und siehe da: auf der Festplatte wurde nichts gelöscht. Daraufhin stellt Käufer Teile des Festplatteninhalts ins Netz: persönliche Bilder, von Amir, von Amirs Freunden, von Damenbeinen in der U-Bahn, von Amirs Pass, Auszüge aus Amirs Lebenslauf und natürlich Pornographie. Außerdem bietet Käufer Amir an, die Seite nach Rückerstattung des Kaufpreises und einer Entschuldigung wieder aus dem Netz zu nehmen.
Käufer scheint sich seiner Sache jedenfalls sehr sicher zu sein, denn vermutlich (ich kenne das britische Rechtssystem nicht genug) riskiert er hier einen Rechtsstreit. Amir bestreitet Käufers behauptungen, aber für die Tatsache, daß die Festplatte nicht gelöscht wurde, gibt es eigentlich nur eine vernünftige Erklärung: der Verkäufer war dumm und dachte, bei einem defekten Laptop kommt man nicht mehr an die Daten heran.

Wie man berühmt wird, Folge 0: Christian Rathpoller

2006-03-09

Da sage nochmal jemand, Blogs seien zu nichts gut: Weblog fängt Trickbetrüger.