Archive for the ‘Störfall’ Category

Killerspiele

2006-03-31

Ich bin ja auch dagegen, daß junge Menschen den Gefahren von Killerspielen ausgesetzt werden. Für die Charakterbildung unseres Nachwuchses sorgt dann ja zum Glück die Bundeswehr. Auch mit besserer Graphik.

Ein- und Ausbürgerung

2006-03-16

Hessen möchte jetzt auch einen “Wissens- und Wertetest” für einbürgerungswillige Ausländer einführen. Ich halte das für eine gute Idee, die aber noch verbesserungsbedürftig ist. Ich fordere gleiches Recht für alle, und das heißt nicht nur die Möglichkeit, über diesen Test als Deutscher eine Ausbürgerung zu erreichen, sondern sogar eine Teilnahmepflicht für alle Deutschen, sozusagen eine Gedankenhauptuntersuchung. “Die Zeit” präsentiert eine Vorabversion des Testes, und wenn man sich diesen anschaut, sieht man, welche Möglichkeiten sich dadurch erschlössen, daß man ihn mit der gesamten Bevölkerung durchführte. Man könnte auf einen Streich sämtliche Haupt- und Sonderschüler ausbürgern, einen Großteil der Arbeitslosen, die ja vor allem aus Ausbildungs- und Schulabschlußlosen bestehen, die gesamte NPD, 93 % der Abiturienten und allgemeinen Hochschulreifen (mich eingeschlossen) sowie teure Demenzkranke. Hinzu kämen positive Nebeneffekte, denn wenn Hüssein, seit dreißig Jahren bei Ford in Köln am Fließband, nach seiner Neun-Stunden-Schicht deutsche Geschichtsbücher auswendig lernen muß, kommt er nicht dazu, seinen Kindern Türkisch beizubringen, und Ali, Dipl.-Ing. in einem großen deutschen Unternehmen, schaut sich nach seiner 67-Stunden-Woche am Sonntag halt mal Caspar David Friedrich an statt der Fußballübertragung aus seiner Heimat. Schade nur, daß die Kürze des Testes es nicht erlaubt, die gesamte Bandbreite unserer Leitkultur zu prüfen, wie z. B. Autoren wie Helmut Kohl, Architekten wie Albert Speer oder Wasweißichwen wie Kurt Schwitters.
Die Gruppe derer, die die besten Chancen hätten, den Test zu bestehen, könnte man von diesem ausnehmen, aus einem einfachen Grund: die Gruppe der Hochqualifizierten ist von sich aus dabei, das sinkende Schiff zu verlassen.

Datenspuren

2006-03-13

Über ein plakatives Beispiel dafür, daß es unvorsichtig ist, zu viele Datenspuren zu hinterlassen, berichtet Spiegel Online. Der Originalartikel der Chicago Tribune wäre auf deren Webseite ironischerweise nur nach einer Registrierung lesbar.

Wie man berühmt wird, Folge 0: Christian Rathpoller

2006-03-09

Da sage nochmal jemand, Blogs seien zu nichts gut: Weblog fängt Trickbetrüger.

OpenOffice.org hinkt zehn Jahre hinterher.

Das meint, oder behauptet zumindest, ein Geschäftsstratege von Microsoft.

Ausländer müssen leider draußen bleiben.

Die Kleingartenanlage “Gartenfreude” in Atens bei Nordenham, Kreis Wesermarsch, will keine Ausländer mehr haben, berichtet die Süddeutsche hier. In einem ordentlichen deutschen Schrebergarten haben teetrinkende Türken nunmal nichts zu suchen, da hat man Bier zu trinken. Wie soll man denn auch sonst die von Herrn Schreber gewünschte gesunde Triebabfuhr erreichen?

Solidarität unter armen Ländern

Schön, daß es sowas gibt.

PC 2000

2006-02-23

Eine Nachrichtensendung namens Tagesschau von einem Sender, der sich ARD nennt, hat eine Webseite, weswegen wir demnächst im Internet zwangsweise öffentlich-rechtlich fernsehen müssen. Diese Sendung berichtet normalerweise darüber, ob der Papst sein Bäuerchen gemacht hat, die Lottozahlen richtig gehen und vielleicht ein paar andere Dinge, die man woanders besser erfährt.
Um ihren Kompetenzanspruch zu unterstreichen, hat die Tagesschau auf ihrer Website ein Quiz mit dem Titel PC 2000, in dem Fragen zu Microsoft Windows gestellt werden. Der Titel macht schon deutlich, in welchem Jahrtausend die ARD stehengeblieben ist. Auszüge aus dem Quiz:

Frage Nr. 4
Wer oder was ist Karl Klammer?

Erläuterung
Karl Klammer ist eine Büroklammer mit Kulleraugen und damit eine der verschiedenen Ansichten der personalisierten Hilfefunktion für die Office-Programme von Microsoft.

Ja, den muß man kennen. Habe ich bei der MS-Office-Installation immer abgewählt, weil er nervt. Und was hat das jetzt mit Windows zu tun?

Frage Nr. 5
Was macht der Befehl AutoFormat?

Erläuterung
Die Funktion AutoFormat gibt es in fast allen gängigen Textverarbeitungen. Einem Text werden so automatisch bestimmte Formatierungen zugewiesen, das Schreibprogramm erkennt dann selbständig Überschriften und bestimmt die Schriftart und -größe.

Und was hat das jetzt mit Windows zu tun? Wordpad hat das jedenfalls nicht, wohl aber Textverarbeitungen, die in größeren Linux-Distributionen vorhanden sind. Aber das möchten die sicher nicht erwähnen, denn dank Windows kann man die Sendezeit billig mit Windows-Virenwarnungen füllen.

Frage Nr. 7
Wofür steht die Abkürzung Y2K?

Erläuterung
Y2K ist die Abkürzung für Year two Kilos, was der Zahl 2000 entspricht. Wegen der bei vielen Programmen nur zweistelligen Zahl für die Jahresziffer befürchtete man zur Jahrtausendwende einen virtuellen Rückfall in die Computersteinzeit 1900.

Ui, zwei Fehler in einem Satz, dafür haben die bestimmt Überstunden machen müssen, aber die finanziert man ja über Gebühren. Liebe Tagesschau, bevor Sie mich verklagen, überprüfen Sie bitte meine Richtigstellung:

  • Den sog. Y2k-Bug befürchtetete man nicht zur Jahrtausendwende, sondern bereits ein Jahr früher.
  • Bei einem “virtuellen Rückfall in die Computersteinzeit 1900”, was wäre da passiert? Hätten sich dann alle Computer in mechanische Rechenmaschinen verwandelt? Oder diese nur simuliert?

Was man sich so alles leisten kann, wenn man mit Staates Hilfe Rundfunk-Schutzgelder eintreiben kann…

Lernchancen

2006-02-14

…darüber berichtet dieser Spiegel Online-Artikel.

Deutschland wird zu einem Fall für die UNO

… wie ich diesem Artikel entnehme.

DAK

2006-02-03

Schau an, da haben auch andere schlechte Erfahrungen mit einer ehemaligen Krankenkasse von mir gemacht. Die Entscheidung gegen die DAK fiel bei mir, nachdem ein Sachbearbeiter ernsthaft von mir verlangte, ich würde zu der zuständigen Filiale in einer anderen Stadt kommen, um eine Unterschrift zu leisten. Von Post hatten die wohl noch nichts gehört. Dafür bekam ich ein dickes Werbepaket, nachdem die DAK wußte, daß ich sie verlassen würde, einschließlich einer vermutlich lehrreichen CD-ROM über gesundes Verhalten, mit der mein Betriebssystem allerdings nichts anfangen konnte. Und ich dachte, in unserem Gesundheitssystem sei das Geld knapp. Auch die Bürokratie dieses Vereins kann ich bestätigen, ich mußte mehrmals Formulare bezüglich meines Einkommens ausfüllen, die im übrigen so gestaltet waren, daß ich mein (studentisches) Einkommen, überhaupt nicht formgerecht dort eintragen konnte. Die sollten sich erstmal selbst heilen…

Vegetarier werden gesellschaftsfähig

2006-01-27

Wir können aufatmen!

Noch da

2006-01-22

Dieser Eintrag wurde nicht gelöscht.

Staatsfeinde über Amazon finden

2006-01-11

Durch diesen Eintrag in Davids Blog bin ich auf den Artikel Data Mining 101: Finding Subversives with Amazon Wishlists gestoßen, in dem der Autor Tom Owad beschreibt, wie man durch intensive Nutzung von Amazon Wishlists Leser möglicherweise staatsfeindlicher Bücher lokalisiert, wobei seine Liste dieser Bücher ironisch gemeint ist. In diese Liste hat er auch sein eigenes Buch, Apple I Replica Creation, aufgenommen. Nach etwa dreißig Stunden Arbeit, unter ausschließlicher Verwendung frei erhältlicher Software, konnte er die geographische Verteilung der Interessenten für die jeweiligen Bücher jeweils in Google Maps darstellen lassen.
Von den vier Treffern für sein eigenes Buch konnte Tom Owad einen Wishlist-Nutzer mit Adresse ausfindig machen, da dieser auf seiner Wishlist neben dem Namen US-Bundesstaat und Stadt angegeben hatte und bei Yahoo People zu finden war. Owad schickte ihm daraufhin ein signiertes Exemplar seines Buches und bedankte sich für das Interesse.
So amüsant und lesenswert der Artikel ist, zeigt er jedoch die erschreckenden Folgen von mangelnder Datensparsamkeit auf, wenn Internet-Nutzer zu viele Daten von sich preisgeben. Oder überhaupt Daten. Denn hier wurden nur die öffentlich einsehbaren genutzt. Die Dimension der Datennutzung kann allerdings auch eine ganz andere sein, wie aus diesem Absatz hervorgeht:

This is what’s possible with publicly available information, but imagine if one had access to Amazon’s entire database – which still contains every sale dating back to 1999 by the way. Under Section 251 of the Patriot Act, the FBI can require Amazon to turn over its records, without probable cause, for an “authorized investigation . . . to protect against international terrorism or clandestine intelligence activities.” Amazon is forbidden to disclose that they have turned over any records, so that you would never know that the government is keeping records of your book purchases. And obviously it is quite simple to crossreference this info with data available in other databases.
Quelle

1984 läßt grüßen…

Stefanie und die Moslems

Da ich ja leider keinen Fernseher besitze, bin ich auf die Fernsehberichterstattung aus zweiter Hand angewiesen; Spiegel online leistet hier gute Dienste. So lese ich hier über eine “Dokumentation” bei RTL2, dem Fernsehsender für jene, für die das Alfabet 10 Buchstaben hat – von null, wie 0190, bis neun, wie die Anzahl der Tasten, die man für das Schreiben von SMS braucht – in der eine 26jährige einzelkindliche “Studentin” 30 Tage in der muslimischen Berliner Familie Osman verbringt. Da der Spiegel-Artikel länger ist, als das Kleingedruckte der Jamba-Werbung, fasse ich ihn für die RTL2-Zielgruppe einmal kurz zusammen:

  • “Vorurteile sind schlecht. Toleranz ist gut.”
  • ‘”Vorurteile und Ängste bestimmen ihre Gedanken”, sagt eine dräuende Stimme aus dem Off.’
  • “das Kopftuch ist zu eng”
  • Stefanie hat noch nie vom Ramadan gehört
  • ‘”Wenn ich den ganzen Tag nix gegessen habe, dann tun mir die Armen leid. Das ist schon krass.”‘
  • es gibt Bücher, die von hinten nach vorne gelesen werden. Der Koran ist so ein Buch.
  • Moscheen haben etwas Kuscheliges
  • die Osmans “essen zusammen an einem Tisch, ohne dass der Fernseher läuft, und unterhalten sich miteinander.” Man erfährt nicht, ob dieser Brauch für Stefanie fremd ist.
  • ‘”Sie sind sehr hygienisch und sehr rein”‘ – ja sicher, das ist erwähnenswert…

Quelle für die Zitate: http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,394624,00.html