Archive for 2006-01-11

Staatsfeinde über Amazon finden

2006-01-11

Durch diesen Eintrag in Davids Blog bin ich auf den Artikel Data Mining 101: Finding Subversives with Amazon Wishlists gestoßen, in dem der Autor Tom Owad beschreibt, wie man durch intensive Nutzung von Amazon Wishlists Leser möglicherweise staatsfeindlicher Bücher lokalisiert, wobei seine Liste dieser Bücher ironisch gemeint ist. In diese Liste hat er auch sein eigenes Buch, Apple I Replica Creation, aufgenommen. Nach etwa dreißig Stunden Arbeit, unter ausschließlicher Verwendung frei erhältlicher Software, konnte er die geographische Verteilung der Interessenten für die jeweiligen Bücher jeweils in Google Maps darstellen lassen.
Von den vier Treffern für sein eigenes Buch konnte Tom Owad einen Wishlist-Nutzer mit Adresse ausfindig machen, da dieser auf seiner Wishlist neben dem Namen US-Bundesstaat und Stadt angegeben hatte und bei Yahoo People zu finden war. Owad schickte ihm daraufhin ein signiertes Exemplar seines Buches und bedankte sich für das Interesse.
So amüsant und lesenswert der Artikel ist, zeigt er jedoch die erschreckenden Folgen von mangelnder Datensparsamkeit auf, wenn Internet-Nutzer zu viele Daten von sich preisgeben. Oder überhaupt Daten. Denn hier wurden nur die öffentlich einsehbaren genutzt. Die Dimension der Datennutzung kann allerdings auch eine ganz andere sein, wie aus diesem Absatz hervorgeht:

This is what’s possible with publicly available information, but imagine if one had access to Amazon’s entire database – which still contains every sale dating back to 1999 by the way. Under Section 251 of the Patriot Act, the FBI can require Amazon to turn over its records, without probable cause, for an “authorized investigation . . . to protect against international terrorism or clandestine intelligence activities.” Amazon is forbidden to disclose that they have turned over any records, so that you would never know that the government is keeping records of your book purchases. And obviously it is quite simple to crossreference this info with data available in other databases.
Quelle

1984 läßt grüßen…

Stefanie und die Moslems

Da ich ja leider keinen Fernseher besitze, bin ich auf die Fernsehberichterstattung aus zweiter Hand angewiesen; Spiegel online leistet hier gute Dienste. So lese ich hier über eine “Dokumentation” bei RTL2, dem Fernsehsender für jene, für die das Alfabet 10 Buchstaben hat – von null, wie 0190, bis neun, wie die Anzahl der Tasten, die man für das Schreiben von SMS braucht – in der eine 26jährige einzelkindliche “Studentin” 30 Tage in der muslimischen Berliner Familie Osman verbringt. Da der Spiegel-Artikel länger ist, als das Kleingedruckte der Jamba-Werbung, fasse ich ihn für die RTL2-Zielgruppe einmal kurz zusammen:

  • “Vorurteile sind schlecht. Toleranz ist gut.”
  • ‘”Vorurteile und Ängste bestimmen ihre Gedanken”, sagt eine dräuende Stimme aus dem Off.’
  • “das Kopftuch ist zu eng”
  • Stefanie hat noch nie vom Ramadan gehört
  • ‘”Wenn ich den ganzen Tag nix gegessen habe, dann tun mir die Armen leid. Das ist schon krass.”‘
  • es gibt Bücher, die von hinten nach vorne gelesen werden. Der Koran ist so ein Buch.
  • Moscheen haben etwas Kuscheliges
  • die Osmans “essen zusammen an einem Tisch, ohne dass der Fernseher läuft, und unterhalten sich miteinander.” Man erfährt nicht, ob dieser Brauch für Stefanie fremd ist.
  • ‘”Sie sind sehr hygienisch und sehr rein”‘ – ja sicher, das ist erwähnenswert…

Quelle für die Zitate: http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,394624,00.html

Windows XP OEM im Test

Mad Penguin hat einen Test der proprietären Betriebssystemdistribution von Microsoft: Switching to Windows: Not as easy as you think

But I daresay that unless you specifically need some feature offered by Windows only software, the average user is much better off staying with their favourite Linux distro.
Quelle

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt scheint Windows XP noch nicht aus gereift zu sein, aber ich bin gespannt auf die nächsten Versionen. Zur Versionszählung sagt der Artikel leider nichts, “OEM” ist schon etwas kryptisch, aber ich denke die nächste Version wird “OEN” oder “PAA” heißen. Bis dahin werde ich bei Debian unstable bleiben, daß mich bisher nur in einem wesentlichen Punkt überrascht hat: es ist nicht instabil.

Ich sehe gerade, daß auch David einen Blogeintrag zu dem Artikel hat.

“Fiat Panda. Die tolle Kiste”

Gestern habe ich ihn noch in Gran Turismo 4 gefahren: den Fiat Panda. Da kamen wehmütige Erinnerungen an meine Zivi-Zeit auf…

F.I.A.T.” hat übrigens in verschiedenen Sprachen verschiedene Bedeutungen:

Italienisch:
Fabbrica Italiana Automobili Torino
Deutsch:
Fehler in allen Teilen
Englisch:
Fix it again, Tony.

Der Vorzug, die Schwächen seines alten Autos zu kennen

James May aka “Captain Slow” von Top Gear schreibt hier über einen Vorzug alter Autos, nämlich die Freude, alle ihre Schwächen kennenzulernen. U. a. erzählt er über seine früheren Fahrzeuge, einen Triumph und einen 1975er Lamborghini Urraco (Wikipedia).

Zwei Wohnsitze für Beamte?

Wie ich dem law blog entnehmen kann, haben Beamte oft zwei Wohnsitze. Da fragt man sich: haben Beamte nicht sowieso schon genug Vorteile? ;-)

Silvester-Nachtrag

Etwas spät, aber wozu hat der moderne Mensch sein Blog…
In der Silvesternacht haben ein paar hirnamputierte Idioten mein in einem beleuchteten Bushaltestellenwartehäuschen abgestelltes Fahrrad als Haltungsvorrichtung für Silvesterböller genutzt. Folge: zwei dicke Brandlöcher in beiden Reifen (werden heute durch neue ersetzt, die Schläuche lassen sich hoffentlich mal wieder flicken), ein verunstalteter Sattel, diverse nächtliche, unbeleuchtete Fußwege sowie einige überteuerte ÖPNV-Fahrten, und das, wo ich öffentliche Verkehrsmittel hasse. Solche Arschlöcher möchte man erwischen.
Liebe Kinder, wenn ich eins von Euch dabei erwische, wie es mein Fahrrad beschädigt, dann murkse ich es eigenhändig und ohne zu zögern ab. Für den Fall, daß man mich erwischt, was bei Totschlag leider viel wahrscheinlicher ist, als bei Vandalismus, kann ich nur kundtun, daß mich die Konsequenzen nicht nur nicht abschrecken, nein, sie sind es mir wert.