Achtung, privat…
Tuesday, June 27th, 2006Telepolis hat ein interessantes Interview mit Werner Rügemer über die Privatisierung unserer Gesellschaft.
Telepolis hat ein interessantes Interview mit Werner Rügemer über die Privatisierung unserer Gesellschaft.
Ach wie gut, da?? wir unsere Birthler-Behörde haben, damit auch ja nicht zuviel über Stasi-IMs im Westen bekannt wird.
Offenbar hat Scientology eine neue Rekrutierungsmasche für ihre Organisation gefunden, wie Spiegel Online hier berichtet: Nachhilfeschulen. Sabine Riede von der Essener Beratungsstelle “Sekten-Info” wei?? immerhin von über 20 neuen Nachhilfeschulen die von Scientologen betrieben werden, vielleicht jetzt auch in Ihrer Nähe. Also liebe Eltern, aufgepa??t, wenn Kind?? demnächst von Au??erirdischen zu faseln beginnt, sollten Sie sich seine Nachhilfe nochmal näher ansehen.
Vorhin bin ich über diesen Spiegel-Online-Artikel gestolpert, nachdem ich den entsprechenden Slashdot-Beitrag (Update) wohl übersehen hatte. Die Ereignisse weisen gewisse Parallelen zu Folge 1 auf. Frau vergi??t 400 $-Smartphone im Taxi, kauft sich ein neues, loggt sich damit in ihren T-Mobile-Account ein und findet dort fremde Instant Messages und Photos, die von ihrem gestohlenen Gerät stammen. Ein Freund, Evan Guttman, kontaktiert die neue Besitzerin über ihren AOL-Namen und bekommt als Antwort so etwas wie er könne sie mal. Daraufhin stellt er die Photos auf eine Webseite und kann dank zahlreicher Hinweise die Identität der neuen Besitzerin, Sasha Gomez, feststellen. Mittlerweile hat die Polizei Sasha vorübergehend festgenommen und das Smartphone sichergestellt. Eine Zusammenfassung mit weiteren lesenswerten Details liefert die New York Times hier. ??brigens wird wohl auch Evan Guttman durch die Ereignisse berühmt, er gibt schon Interviews und hat, wie er auf seiner Webseite unter “Update #54 June 22st, 12:00 p.m” schreibt, auch einen Fernsehauftritt bei ABC.
Im law blog findet sich ein Beitrag über einen Artikel des Handelsblattes, nach dem deutsche Spitzel in den Genu?? eines speziellen Steuersatzes von nur zehn Prozent kommen.
Begründung: V-Leute könnten für ihre Tätigkeit – im Gegensatz zu Arbeitnehmern – keinen pauschalen Steuervorteil geltend machen.
(Quelle)
Udo Vetter bemerkt dazu in seinem law blog süffisant:
Anscheinend traut die Regierung dem Steuergeheimnis wenig zu, das die Finanzämter zu beachten haben.
(Quelle)
Ich meine dazu: wir haben es hier mit einem vorbildlichen Steuermodell zu tun. Wenn bei den Spitzeln nach Abzug von Steuervorteil und Pipapo nur noch pauschal zehn Prozent Einkommenssteuer übrigbleiben, warum sollte man das nicht einfach bei allen Lohn- oder Einkommensteuerpflichtigen so anwenden? Die Steuererklärung würde dadurch radikal vereinfacht und Schlupflöcher geschlossen.
Mir fällt dazu gerade noch ein, da?? ein Anwalt für Steuerrecht einmal erzählte, sechzig (in Worten: 60!) Prozent der weltweiten Steuergesetzliteratur kämen allein aus Deutschland…
Der bekannte Computerhersteller Dell hat ein neues Geschäftsfeld entdeckt: Feuerwerk.
Amir Massoud Tofangsazan dürfte in diesen Tagen zu einer der bekanntesten Persönlichkeiten im WWW werden, ohne da?? er dafür gro??artig einen Finger hätte rühren müssen. Nein, ganz im Gegenteil, alles, was er brauchte, war eine bekannte Internetauktionsseite, ein defektes Laptop, einen Käufer mit langem Atem und eine gehörige Portion Dummheit. Das Resultat: erst hat sich die Blogosphäre “seiner” Seite angenommen, dann die Presse (nochmal, und hier und hier, etc.), und jetzt wurde er sogar geslashdotted. Sogar einen eigenen Wikipedia-Artikel (der aber vielleicht wieder gelöscht wird) hat er schon und natürlich ein “eigenes” Blog. Vor etwa 32 h hatte “seine” Seite immerhin schon über 900 000 Hits, jetzt sind es bereits über 2,6 Millionen. Sein Plan ging also voll auf. Ich bin zuerst bei Titanic über einen Link dahin gestolpert, Telepolis hat einen deutschsprachigen Artikel über die Angelegenheit.
Kurzfassung der Geschichte: In Gro??britannien ersteigert ein Käufer im Internet ein Laptop von Amir, das dieser nach zwei Monaten auch versendet. Die angegebene Spezifikation wird in wesentlichen Punkten nicht eingehalten, was aber nichts macht, weil das Laptop, entgegen den Angaben, sowieso defekt ist. Käufer möchte sein Geld zurück, Amir weigert sich erst, stimmt dann zu, verlä??t das Land für eine Weile, Geld kommt jedenfalls keins. Käufer steckt Festplatte in anderen Rechner, und siehe da: auf der Festplatte wurde nichts gelöscht. Daraufhin stellt Käufer Teile des Festplatteninhalts ins Netz: persönliche Bilder, von Amir, von Amirs Freunden, von Damenbeinen in der U-Bahn, von Amirs Pass, Auszüge aus Amirs Lebenslauf und natürlich Pornographie. Au??erdem bietet Käufer Amir an, die Seite nach Rückerstattung des Kaufpreises und einer Entschuldigung wieder aus dem Netz zu nehmen.
Käufer scheint sich seiner Sache jedenfalls sehr sicher zu sein, denn vermutlich (ich kenne das britische Rechtssystem nicht genug) riskiert er hier einen Rechtsstreit. Amir bestreitet Käufers behauptungen, aber für die Tatsache, da?? die Festplatte nicht gelöscht wurde, gibt es eigentlich nur eine vernünftige Erklärung: der Verkäufer war dumm und dachte, bei einem defekten Laptop kommt man nicht mehr an die Daten heran.
In diesem Telepolis-Artikel behauptet ein Justiziar des Südwestrundfunks, da?? von der ab 2007 auf alle Internet-Computer ausgedehnten Fernsehgebührenpflicht auch angemietete, in einem Provider-Rechenzentrum aufgestellte Webserver gebührenpflichtig würden.
“Im Falle der gewerblichen Vermietung eines grundsätzlich zum Rundfunkempfang geeigneten Geräts ist die Rundfunkgebühr für einen Zeitraum bis zu drei Monaten vom Vermieter, ab drei Monaten vom Mieter zu zahlen (§ 2 Abs. 3 Rundfunkgebührenstaatsvertrag). Natürlich gilt auch dies nur, wenn ansonsten keinerlei andere Geräte bereitgehalten werden. Auf die Frage, ob der Bildschirm ein- oder abgeschaltet ist, kommt es nicht an.
Dr. Hermann Eicher, Justiziar beim Südwestrundfunk, zu Telepolis” (Quelle)
Der Webserver Provider 1&1 sieht das anders, letztendlich werden diese Frage wohl Gerichte klären müssen.
Ich warte ja darauf, da?? das Radioprogramm auch ins Telephonnetz eingespeist wird, damit endlich Telephone rundfunkgebührenpflichtig werden. Und da?? Motorrasenmäher zu anmeldepflichtigen Kraftfahrzeugen erklärt werden, die haben schlie??lich Räder und einen Motor und die lassen sich ja leicht verbinden, wenn sie nicht sowieso schon Radantrieb haben. Ja da würden sich das Steuersäckel und die Versicherungswirtschaft freuen. Die Rasenflächen mü??ten dann natürlich mit (gebührenpflichtigen) Verkehrsschildern ausgestattet werden. Dann wäre da noch die Vergnügungssteuer auf Waschmaschinen, da man damit Karussell fahren kann. Und jede Kerze mü??te regelmä??ig vom Schornsteinfeger gereinigt werden. Und Feuerzeuge zur Abgasuntersuchung. Aber ich will nicht übertreiben, eine allgemeine Fernsehpflicht würde als nächster Schritt erstmal reichen.
Kardinal Joachim Meisner, der Erzbischof von Köln, soll in seinem Testament verfügt haben, da?? er mit seinem Taufschein beerdigt wird, um einen Nachweis zu haben, da?? er berechtigt sei, “ins Himmelreich aufgenommen zu werden”. Na, der traut wohl der Allwissenheit seines Herrchens nicht.
Heise berichtet über einen Artikel von ZDNews UK, nach dem in Gro??britannien Firmen und Privatleute demnächst gesetzlich zur Herausgabe von Pa??wörtern und Krypto-Schlüsseln unter Androhung von bis zu zweijährigen Haftstrafen gezwungen werden könnten. Einmal abgesehen davon, da?? dadurch auch tatsächliches Vergessen strafbar würde, frage ich mich, welche Motivation jemand zur Herausgabe eines Pa??wortes hätte, wenn er durch dessen Offenlegung eine Haftstrafe von mehr als zwei Jahren zu erwarten hätte. Offenbar will man damit nur Leichtkriminelle beeindrucken. Eine lebenslange Strafe wäre hier viel wirksamer, und zwar für Verschlüsselung überhaupt. Dem gläsernen Menschen gehört die Zukunft, wer ehrlich ist, braucht keine Privatsphäre. Der Staat sollte alle Daten erhalten und sammeln dürfen, damit er bei passender Gelegenheit mal Terrorverdächtige, Sozialschmarotzer und Nichtchristen aussortieren kann. Amen.
Darf der das? Da rät ein Universitätspräsident in einem Interview den Studenten, schlechte Seminare gezielt zu schwänzen, und sich für das Studium reichlich Zeit zu nehmen.
Telepolis hat ein Interview mit Albrecht Müller, der eine interessante und von den üblichen Darstellungen in den Medien abweichende Sichtweise auf die Umstellung unserer Sozialsysteme pflegt.
Hurra, wir haben den zwanzigsten Jahrestag des Tschernobyl-Experiments! Aufmerksame Leser haben vielleicht bemerkt, da?? das Reaktorblog eine Rubrik Tschernobyl besitzt. Die hat aber eigentlich nichts mit Kernenergie zu tun, sondern ist, als Unterrubrik von Energie (für Freizeit und Unterhaltung), mit “Spielen mit der Energie” betitelt. Und, wie es der Zufall so will, stolpere ich doch gerade über ein Spiel, da?? thematisch sehr schön zu meinem Blog pa??t: Funkenschlag (Rezensionen von HALL 9000, Good Game Guide). Da kann man Kraftwerke bauen :)
??brigens ist es beruhigend zu wissen, da?? ein Unfall wie in Tschernobyl bei deutschen Kernkraftwerken nicht passieren könnte – und man daher auch nicht auf einen solchen vorbereitet sein mu??.
Gestern meinte A. in einer E-Mail, das sei etwas für meinen Blog. Auf meinen Einwand, ich wisse nicht, was ich damit anfangen solle, meinte er, er “habe bewusst geschrieben ‘für deinen Blog’ und nicht ‘für dich’.” Na schön, tue ich ihm halt den Gefallen. Hoffentlich wird der Reaktorblog jetzt nicht zu hei??.
Und nun zu etwas völlig anderem: heute erhielt ich eine E-Mail, in der mich ein Vegetarier bat, TOFU zu mailen.
Link zu etwas nicht völlig anderem.